Mittlerweile liest man auch in bekannten Medien darüber, wie man von Windows auf Linux wechseln kann. Die Gründe dafür sind vielfältig.

  • Datenschutz und Telemetrie
  • „Alles Cloud“
  • Windows 11 braucht neue Hardware
  • Recall als KI-Feature
  • Eingeblendete Werbung
  • Standardapps (z.B. Browser/PDF-Betrachter) werden auf Edge zurückgesetzt
  • Gängelungen diverser Art [1-6]

Auf der anderen Seite bringt Linux auch einige Vorteile mit

  • Linux ist kostenlos
  • Linux ist nachhaltig und läuft auch auf älterer Hardware
  • Die Softwareauswahl ist riesig
  • Es kann ganz auf eigene Bedürfnisse angepasst werden
  • Man kann es schell ausprobieren, ohne es installieren zu müssen
  • Linux ist wartungsarm und pflegeleicht

Das wären ein paar Argumente um auf Linux umzusteigen oder es zumindest auszuprobieren. Bevor man den Umstieg auf Linux wagt, sollte man sich bewusst sein: Linux ist kein Windows-Klon und funktioniert in vielen Bereichen grundlegend anders. Wer identische Abläufe wie unter Windows erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht. Mit etwas geistiger Flexibilität und Entdeckerfreude steht einem erfolgreichen Wechsel jedoch nichts im Wege.

Die Qual der Wahl

Linux bedeutet auch Vielfalt und das ist für Neueinsteiger oft ein Problem. Für einen Umstieg müssen viele Entscheidungen getroffen werden, die nicht immer leicht sind. Welche Distribution passt zu mir und was ist das überhaupt? Eine Linux-Distribution ist ein komplettes Betriebssystem, das aus einer Auswahl von Softwarepaketen besteht, die speziell aufeinander abgestimmt sind. Diese Pakete beinhalten verschiedene Programme und Tools, die den Nutzern helfen, ihren Computer zu bedienen, sei es für alltägliche Aufgaben oder spezielle Anwendungen. Eine Distribution enthält oft mehrere Benutzeroberflächen. Die bekanntesten Benutzeroberflächen sind Gnome, KDE, Cinnamon, XFCE, LXDE. Ein guter Überblick dazu findet sich hier:
https://fosstopia.de/linux-desktops-ein-uberblick/

Übrigens: Die Webseite Distrowatch stellt allgemeine Informationen, Neuigkeiten und ein Beliebtheitsranking zu verschiedenen Linux-Distributionen vor.

Wenn Sie eine Linux-Oberfläche suchen, die Windows ähnelt, sind folgende Optionen empfehlenswert:

  • Linux Mint mit Cinnamon Desktop: Bietet eine moderne, funktionsreiche Oberfläche mit traditionellem Layout.
  • Kubuntu: KDE Plasma Desktop mit Windows-ähnlicher Funktionalität.
  • Zorin OS: Speziell für Windows-Umsteiger konzipiert.

Wer experimentierfreudiger ist der kann als Einsteiger:in folgende Distributionen probieren

Und wer als Einsteiger:in sehr ambitioniert ist, kann auch einen Blick auf folgende Distributionen werfen

Welche Distribution soll ich jetzt verwenden?
Ehrlich gesagt, es ist gar nicht so wichtig. Alle sind einfach und gut bedienbar. Welche Benutzeroberfläche sagt ihnen am meisten zu? Tendieren sie eher zu Windows, MacOS oder etwas ganz anderes. Man kann jede der genannten Distributionen einfach ausprobieren, ohne diese installieren zu müssen. Die Webseite https://distrosea.com/de/ bietet eine Vielzahl an Distributionen, die man im Browser ausprobieren kann.

Wählt man auf DistroSea zum Beispiel Linux Mint aus, kann man zwischen Xfce, MATE und Cinnamon als Benutzeroberfläche wählen. Screenshots von MATE und Cinnamon zeigen einige Unterschiede.

Mate
Cinnamon

Auf alle Fälle bietet DistroSea eine gute Möglichkeit unterschiedliche Distributionen und ihre Benutzeroberflächen genauer unter die Lupe zu nehmen ohne großen Aufwand.

Die nächsten Schritte

Hat man sich für eine Distribution entschieden gehts zum Download dieser. In der Regel bieten alle Hersteller sogenannte ISO-Images zum Download an. Einige dieser ISOs habe ich hier verlinkt.

Linux-Mint Cinnamon
Ubuntu 24.04.1 – LTS (LTS = Long Term Support – mind. 5 Jahre)
Zorin OS – Education Edition
Debian 12 NetInstaller

Die ISO-Datei kann man jetzt ganz einfach auf einen USB-Stick speichern. Dazu verwendet man am besten das Programm Etcher, das für Linux, Mac und Windows zur Verfügung steht. In drei kurzen Schritten ist das ISO auf dem USB-Stick

1.) ISO auswählen
2.) Stick auswählen
3.) Speichern

Jetzt kann man einen PC oder Laptop – es kann durchaus ein älteres Modell sein – vom USB-Stick booten. Wer Windows auf diesem Gerät hat, muss es vollständig herunterfahren.

  1. Öffnen Sie das Startmenü und klicken Sie auf den Ein/Aus-Button.
  2. Halten Sie die Shift-Taste/Umschalt-Taste gedrückt.
  3. Klicken Sie auf „Herunterfahren“, während Sie die Shift-Taste/Umschalt-Taste weiterhin gedrückt halten.

Anschließend den USB-Stick in den Rechner/Laptop stecken und dem PC „mitteilen“, dass ihr von diesem und nicht von der Festplatte booten wollt. Leider ist das abhängig vom Modell/Marke. Für die gängisten Modelle hier ein kleiner Überblick.

LenovoEnter-Taste
HPESC und dann F9
DellF12

Bei manchen Modellen muss das Booten von USB im BIOS aktiviert werden. Mit ESC, ENTF-Taste, F2 oder F8 kommt man überlicherweise dort hin. Im Internet findet man genügend Hinweise für die richtige Taste, bzw. hat heise.de eine FAQ zum Thema booten von USB zusammengestellt.

Nach dem Booten des Computers vom Stick ist das Schwierigste schon vorbei. Jetzt würde ich einmal das Gerät im Live-Modus ausprobieren. Damit findet man schnell heraus, ob eure Hardware vollständig unterstützt wird. Wer will kann jetzt den Installationsprozess starten. Mit ein paar Angaben ist das aber erledigt und nach einigen Minuten werdet ihr zu einem Neustart aufgefordert.

Hier noch einige weitere Links, bei denen es ebenfalls um den Umstieg auf Linux geht.

https://gnulinux.ch/zum-wochenende-von-windows-zu-linux-umsteigen-1
https://www.golem.de/news/umstieg-von-windows-auf-linux-das-fenster-geht-zu-2407-186932.html
https://fosstopia.de/tech-podcast-folge-60/
https://www.pcwelt.de/article/1147825/so-klappt-der-umzug-zu-linux-schritt-fuer-schritt-erklaert.html
https://www.linux-abos.com/linux-debian/umstieg-auf-linux/
https://www.heise.de/ratgeber/Linux-Umstieg-Linux-Mint-oder-Fedora-Workstation-statt-Windows-11-9717187.html
https://digital-cleaning.de/index.php/umstieg-von-windows-auf-linux-fuer-einsteiger/

Hilfe,…

Wo du Hilfe findest:
In diversen Foren, Wikis oder Chats
https://askubuntu.com/
https://forums.linuxmint.com/
https://wiki.ubuntuusers.de/Einsteiger/
https://wiki.selfhtml.org/wiki/Linux
https://www.linuxguides.de/linux-fuer-einsteiger/
https://matrix.to/#/#GNULinuxTalk:matrix.sp-codes.de

Literatur:

[1] https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Cyber-Sicherheit/SiSyPHus/Analyse_Telemetriekomponente_1_2.pdf?__blob=publicationFile&v=3
https://www.it-daily.net/it-sicherheit/datenschutz-grc/datenkrake-windows-11
https://www.golem.de/news/telemetrie-datenschutz-cloud-mein-wachsendes-unbehagen-mit-windows-2407-186820.html

[2] https://www.heise.de/news/Microsoft-blockiert-weiteren-Weg-zur-Windows-Installation-mit-lokalem-Konto-9756226.html

[3] https://learn.microsoft.com/de-de/windows/whats-new/windows-11-requirements

[4] https://www.golem.de/news/sicherheitsexperte-warnt-neue-windows-funktion-ist-ein-security-alptraum-2405-185334.html
https://www.golem.de/news/security-desaster-recall-neues-tool-liest-passwoerter-aus-microsofts-ki-feature-2406-185757.html

[5] https://www.heise.de/news/Microsoft-testet-Werbung-im-Startmenue-9684480.html
https://www.derstandard.at/story/3000000217506/microsoft-bringt-werbung-ins-startmenue-von-windows-11

[6] https://www.theverge.com/23935029/microsoft-edge-forced-windows-10-google-chrome-fight
https://www.dirks-computerecke.de/anleitungen/pdf-dateien-nicht-im-microsoft-edge-oeffnen.htm

[7] https://www.borncity.com/blog/2024/03/01/ms-gngelung-i-zwangsupgrade-auf-neues-outlook/
https://www.borncity.com/blog/2024/03/01/ms-gngelung-ii-windows-11-upgrade-angebot-fr-windows-10-ab-april-2024/
https://www.borncity.com/blog/2024/02/22/upgrade-auf-windows-11-23h2-wird-erzwungen/

Kategorien: HowToSoftware

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