Seit vielen Jahren verwenden wir an unserer Schule eine Desktop-Musterlösung für unsere Clients. Das betrifft die Geräte in den Klassen und Sonderunterrichtsräumen, die EDV-Säle, diverse Laptops und ganz wichtig auch die Geräte der Geräteinitiative des BMBWF. Wir sprechen hier von 800-900 PCs und Laptops. Auch das MDM können wir hier sehr einfach abbilden und sollte es Änderungswünsche von LuL. oder SuS. geben, so können wir das zentral für alle Geräte ausrollen – und im Gegensatz zu Microsoft Intune transparent und nachvollziehbar.

Unsere bisherige Lösung basiert auf Ubuntu (24.04). Mittlerweile haben wir den Ubuntu-Client um eine Debian-basierte Version erweitert und einige PCs laufen seit mehreren Monaten auf dieser neuen Version sehr stabil.

Warum wir von Ubuntu weg wollen?

Mark Shuttelworth trifft immer wieder sehr seltsame Entscheidungen, die der Community nicht immer gefallen. Mir fallen da neben vielen anderen Unity-Desktop, MIR oder SNAP ein. Unity-Desktop und MIR sind zwar mittlerweile auch wieder Geschichte, Snap leider nicht, obwohl es FlatPack als ausgereifte Alternative gibt.
Die Clients auf Debian-Basis booten etwas schneller und brauchen weniger Ressourcen. Dadurch ist Debian deutlich nachhaltiger, weil die Geräte auch länger verwendet werden können. Darüber hinaus ist Debian weniger von kommerziellen Interessen beeinflusst. Debian passt besser zu unseren Werten, weil sie freie Software stärker unterstützen.

Der Umstieg – Benutzersicht

Nachdem Ubuntu auf Debian basiert, ist der Umstieg nicht allzu groß. Vor allem ist die Umstellung für die Nutzer:innen sehr gering, da wir weiterhin Gnome verwenden. Viele SuS. merken gar nicht, dass es nicht Ubuntu ist. Es fällt ihnen nur auf, dass der Hintergrund etwas anders aussieht.

Der Umstieg – Administrations / Ansible – Sicht

Der Umbau der Ansible-Skripte von Ubuntu auf Debian war nicht allzu aufwendig. Snap fällt weg und muss nicht extra entfernt werden, damit auch die Suche nach .deb Paketen die die Snaps ersetzen. Einige Pakete die für Ubuntu existieren, gibt es für Debian nicht. Ein nicht unwesentlicher Teil der Zeit bei der Migration ist in die Konfiguration von Gnome gegangen. Da bringt Ubuntu bessere Standardeinstellungen mit.

Unser Debian-Client basiert auf Debian 12 – Bookworm. Debian 13 auch genannt „Trixie“ wird vermutlich heuer im Sommer erscheinen. Natürlich werden wir unsere Musterlösung dann auf diese Version aktualisieren. Ich hoffe auch, dass wir die 150 Geräte der Geräteinitative, die wir im Herbst bekommen, dann auch auf Basis von Debian 13 ausrollen können.

Die notwendigen Ansible Skripte sind hier zu finden:
https://gitlab.com/osos_client/Debian_Ansible_Client

Und so sieht der Client für unsere SuS. und LuL. aus.

Referenzen:

https://linux-bildung.at/2024/06/linux-desktop-musterloesung-update/

Kategorien: HowToSoftware

1 Kommentar

Andi · 17.03.2025 um 10:57

Hallo Leute,

feine Sache! Ein ähnliches Projekt findet sich hier (derzeit in Überarbeitung für Debian Trixie + bessere Doku): https://codeberg.org/DigitalSouveraeneSchule/lmn-client
Vielleicht ist eine automatische Installation auch von Interesse, beschrieben in meinem Vortrag in Dornbirn hier: https://www.linuxday.at/floss-als-basis-der-it-einer-beruflichen-schule
Würde mich freuen, wenn sich Synergien nutzen lassen!

Viele Grüße, Andi

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