Als Lehrer*in steht man permanent im Rampenlicht. Schülerinnen und Schüler nehmen vieles wahr, was einem selbst oft unbewusst ist. Umso wichtiger finde ich persönlich es, den Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Dazu gehören für mich Dinge wie Höflichkeit, Respekt füreinander, … und auch der Umgang mit dem Smartphone.

Seit jeher vermeide ich es, das Smartphone mit in die Klasse zu nehmen, umgekehrt verlange ich das ja auch von meinen Schülerinnen und Schülern. Die ablenkende Wirkung des Smartphones ist (selbst wenn es sich nur in Griffweite [z.B im Bankfach] befindet) vielfach untersucht und nachgewiesen1.
Dass ich dadurch nicht permanent erreichbar bin, ist für Schülerinnen und Schüler nicht einfach nachvollziehbar.

In den dadurch entstehenden Diskussionen zur „permanenten Verfügbarkeit“ fragen die Kinder dann natürlich aus Interesse auch, was für ein Smartphone ich eigentlich nutze. Dadurch bietet sich auch gleich die Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern aufzuzeigen, dass es neben iPhones und Samsung-Geräten noch viele andere Produkte gibt. Es gibt unter anderem auch die Möglichkeit, ein Smartphone zu nutzen, dass fairer produziert wird, als viele andere Geräte (ich nutze derzeit ein Fairphone 4), das man selbstständig reparieren kann (es ist einfach den Akku zu wechseln, das Display zu tauschen, …) und das man sehr weit von den Datenkraken „befreien“ kann (ich nutze das Gerät mit Calyx OS [https://calyxos.org/]).
Dazu passend kann man auch gleich noch erklären, dass man bewusst auf Social-Media-Dienste wie TikTok, Instagram, WhatsApp & Co verzichtet.

Mir ist durchaus bewusst, dass Smartphones für unsere Kinder auch eine Art Statussymbol sind und viele Social-Media-Dienste aus Gruppendruck genutzt werden. Ich möchte aber durch die Diskussion zumindest zum Nachdenken anregen und aufzeigen, dass es sich durchaus auch ganz gut ohne iPhone & Co bzw. ohne die Verwendung von Datenkraken leben lässt.

  1. vgl. z.B. https://www.nature.com/articles/s41598-023-36256-4 ↩︎