Der klinische Psychologe Oliver Scheibenbogen über die fünf Mediensüchte, die richtige Dosierung der Tablet-Nutzung und falsche ADHS-Diagnosen.

STANDARD: Das sinnerfassende Lesen von einem Bildschirm ist schwieriger als von Papier. Wie bewerten Sie dahingehend die Digitalisierungsoffensive an den österreichischen Schulen?

Scheibenbogen: Das ist ein gutes Beispiel um aufzuzeigen, wie differenziert man das Thema angehen muss. Es gibt Studien zum Lernen von Mathematik vom Tablet. Wird das Tablet eine Stunde in der Woche genutzt, so steigt die Matheleistung um ein paar Pisa-Punkte an. Nutzt man es eine zweite Stunde pro Woche, so stagniert die Leistung, und nutzt man es drei Stunden, sinkt sie schon wieder. Wir müssen sehr behutsam mit diesen Geräten umgehen und uns fragen: Wo können wir sie sinnvoll einsetzen? Auch das Verdammen bringt nichts.

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Seid dabei, interessiert euch für das, was die Kinder tun. Ihr müsst kein „Fortnite“-Experte werden, aber zumindest wissen, wie das funktioniert, wie man sich einloggt, wer welche Daten bekommt. Das halte ich für äußerst sinnvoll und wichtig.

https://www.derstandard.at/story/3000000216525/gefahr-mediensucht-interaktion-muss-erst-in-der-realen-welt-gelernt-werden

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