Vor etwas mehr als einem Monat haben wir darüber berichtet, dass die Bildungsdirektion OÖ alle Lehrerinnen und Lehrer beim Versand Ihrer Infomail trackt und ausspioniert. Mittlerweile hatten wir mehrmals Kontakt sowohl per Mail als auch per Telefon. In einem der Telefonate wurde unser Anfangsverdacht auch zu 100% bestätigt. D.h. die Bildungsdirektion kann nachvollziehen welche Lehrerin, welcher Lehrer wann die E-Mail liest – unter der Voraussetzung, dass die Bilder auch geladen werden. Die Bildungsdirektion erfährt auch wer wann auf welchen Link geklickt hat. Ob die Bildungsdirektion von der Lehrerschaft diesbezüglich weitere Daten sammelt ist nicht klar. Ich gehe aber davon aus, dass brevo-net – das ist der Anbieter, der den Mailversand durchführt – auch den verwendeten Browser, Bildschirmauflösung, Betriebsystem, Ip-Adresse und andere Daten der Bildungsdirektion zur Verfügung stellt.
Nach wie vor konnte nicht geklärt werden, warum die Bildungsdirektion dies macht und auch die rechtliche Grundlage, auf der diese Form der Überwachung geschieht ist nicht klar. Dass die Bildungsdirektion diese Infomail auch ohne Trackingmechanismen verschicken könnte wurde ebenfalls bestätigt. Ob und ab wann die BiDi dies künftig macht ist unklar – das muss intern noch geklärt werden.
Dieser Vorfall verdeutlicht, dass das Vertrauensverhältnis zwischen der Bildungsdirektion Oberösterreich (BiDi) und ihren Lehrkräften fragil ist. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die BiDi ihre Lehrkräfte als verlässliche Partner im Bildungssystem anerkennt und wertschätzt, anstatt sie zu überwachen.
Durch die konstruktiven Gespräche mit der BiDi bleiben wir optimistisch, dass zukünftige Infomails ohne Überwachung erfolgen werden. Dennoch ist die Angelegenheit noch nicht endgültig geklärt.
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