Allen Kritikern zum Trotz muss festgehalten werden, dass sich Microsoft in den letzten 10 Jahren tatsächlich hin zu mehr Offenheit entwickelt.

Nachdem sich Microsoft bereits 2016 der Linux Foundation angeschlossen hat und sich „Platinum Member“ nennen darf ist 2017 dann auch noch der Beitritt als „Premium Sponsor“ der OSI (Open Source Initiative) erfolgt.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-schliesst-sich-der-Linux-Foundation-an-3486578.html

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-wird-Sponsor-der-Open-Source-Initiative-3845122.html

Das Umdenken seitens Microsoft, das noch unter Zeiten von CEO Steve Ballmer Linux als Krebsgeschwür bezeichnet hat, steht wohl auch mit einer strategischen Neuausrichtung durch den aktuellen CEO Satya Nadella in Verbindung.

Entwicklungen wie die Integration eines Linux-Subsystems in Windows 10, eine Transformation des Edge-Browser auf Chromium Basis sowie die Übernahme von GitHub gelten als Beleg, dass sich Microsoft tatsächlich in Richtung Open Source öffnet.

Thomas Baldauf (Bundes AG-Leiter für Informatik an den AHS) gibt als Microsoft Experte und Open Source Kenner folgende Einschätzung zur weiteren Entwicklung:

Da nun ohnehin auf Windows 10 ein voll funktionsfähiges Linux Subsystem vorhanden ist, ist der nächste Schritt eigentlich schon vorgezeichnet: Open Source Windows Subsystem.Der Linux Kernel als der zentrale Kernel, die UI weiterentwickelt basierend auf Windows 10–natürlich ebenso Open Source.Natürlich ist dies ein Prozess, der nicht von heute auf morgen erfolgen wird –es braucht Sicherheit und Kontinuität für die bestehenden Systeme der Kunden –aber dieser Tag rückt Stück für Stück näher.

Der sanften Öffnung hin zu offenem Quellcode stehen diametral gegenüber jedoch Datenschutzmängel und Sicherheitslücken

Laut Sjoera Nas von Privacy Company verstößt Microsoft wiederholt gegen Europäisches Datenschutzrecht.

https://www.datenschutzexperte.de/blog/datenschutz-im-unternehmen/microsoft-office-sicherheitsluecken/

Das Eingeständnis von Microsoft, dass es keine Dokumentation oder Übersicht über die Telemetriedaten, die etwa von der Office-Software gesammelt werden, gibt, bereitet u.a. auch dem BMI (Bundesministerium des Innern) Kopfzerbrechen wie in einer Dokumentation des ARD in Zusammenarbeit mit Investigate Europe hervorgeht.


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