Andreas Proschofsky vom Standard hat in seinem Artikel zum 10-jährigen Jubiläum der Google-Chromebooks einen informativen Artikel online gestellt:

https://www.derstandard.at/story/2000122006087/chrome-os-unter-der-lupe-ist-googles-betriebssystem-endlich-reif

Obwohl die Verbreitung weltweit laut Statscounter nur bei ca. 1,53 % aller Laptop- und Desktop-Systeme liegt, erfreuen sich Chromebooks nicht nur im US-Bildungsmarkt wegen des geringen Wartungsaufwands einer hohen Beliebtheit – hier ist man sogar die Nr. 1 weit vor Microsoft und Apple.

Dass der Verbreitungsgrad am Desktop jetzt nicht unbedingt etwas über die Qualität des Produkts aussagt, wissen wir ja auch von den hier noch geringen Marktanteil von Linux, das sonst alle anderen Bereiche klar dominiert (Server, Super-Computer, Embedded Devices, Smartphones).

Doch auch Chrome OS hat sehr viel mit Linux zu tun, sodass es nicht verwundert, dass mittlerweile auch Programme aus der Linux Welt wie Firefox, LibreOffice oder Gimp unterstützt werden:

Im Kern handelt es sich um ein schlankes Linux-System, das mithilfe des Gentoo-Build-Systems zusammengestellt wurde.

Hinzu kommt die Unterstützung von Android Apps via Google-Play Store, sodass der Vielfalt an Programmen nur wenige Grenzen gesetzt sind.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass bei Chrome OS die freie Firmware Coreboot unterstützt wird – mit ein Grund warum die Startzeiten der Chromebooks konkurrenzlos sind:

Zudem ist das System mithilfe von Verified Boot vor jeglichen Manipulationen geschützt. Statt eines klassischen BIOS oder UEFI setzt Google als Firmware auf die Open-Source-Alternative Coreboot, an deren Entwicklung man sich aktiv beteiligt.

Mittlerweile ist auch der Einsatz eines alternativen Open Source Betriebssystems (Linux) unter Chrome-OS einigermaßen leicht möglich – das war in den ersten Jahren noch eine größerer Herausforderung:

Apropos abgesperrt: Wer auf einem Chromebook ein vollständig anderes System als Chrome OS betreiben will, dem bleibt der Developer Mode, über den die entsprechenden Firmware-Sperren aufgehoben werden. Dann kann etwa auch ein eigenständiges Linux-System direkt auf der Hardware laufen. Wirklich gemacht ist die Hardware für diesen Einsatz aber nicht – und es ist auch unverkennbar nicht der Schwerpunkt von Google. Zumindest gibt es aber für jedes Chromebook „Factory Images“, über die der Ausgangszustand der Software nach etwaigen Experimenten wiederhergestellt werden kann.

Auch die Entwicklung von Chrome OS läuft offener als bei dem von Google unterstützten Android ab:

Bei der Entwicklung von Chrome OS hat sich Google für einen offenen Ansatz entschieden. Das bedeutet nicht nur, dass der Quellcode frei zugänglich ist, er wird online laufend aktualisiert – ein erfreulicher Kontrast zu Android, wo es jährlich große Code Drops gibt.

Fazit von OSOS

Wenn dem User Datenschutz kein Anliegen ist und er auch nicht auf Windows basierende Spezialsoftware angewiesen ist, dann hat er bei Googles Chrome OS auf den Chromebooks zumeist die deutlich bessere Alternative!

Wenn dem User Datenschutz wichtig ist, dann kann er ohnehin weder Windows noch Chrome OS nutzen, und wird in der Regel auf ein modernes Linux-System seiner Wahl zurückgreifen!

Ärgerlich ist sowohl bei Google als auch Microsoft zudem die Tatsache, dass eine Installation immer mit der Anlage eines Google bzw. Microsoft Cloud-Kontos verknüpft ist. Während Microsoft bei deaktivierter Netzwerk-Verbindung zumindest noch die Einrichtung eines lokalen Kontos zulässt (wobei man diesen Trick erst einmal wissen muss – man wird nicht darauf hingewiesen), ist die Registrierung bei Google unumgänglich. Wahlfreiheit schaut in beiden Fällen anders aus!

Auch hier zeigt Linux, dass es besser geht.


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