Folgender Artikel beschreibt sehr anschaulich, wie Vendor Lock-Ins die Handlungsfähigkeit von Schule und Gesellschaft einschränken:

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Es wird u.a. aufgezeigt, warum Entscheidungsträger aus fehlgeleiteten Motiven häufig Entscheidungen treffen, die ein Vendor Lock-In zur Folge haben.

Oft treffen die Schulträger die Technologieentscheidungen, dabei sind sie meistens weder praktizierende Lehrer:innen noch Informatiker:innen. Auch sind sie nicht die datenschutzrechtlich verantwortliche Stelle. Folglich stellen sie ihre Bedürfnisse nach Planbarkeit, rascher Funktionalität und Finanzierbarkeit über den Schutz der Privatsphäre der Betroffenen, also der Lehrenden und Lernenden.

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Was ist überhaupt ein Vendor Lock-In?

Der Begriff des Lock-In-Effekts stammt aus der Betriebswirtschaft und den Wirtschaftswissenschaften. Ein Lock-In bindet Kund:innen an ein bestimmtes Produkt, weil sich ein Wechsel zu einem Konkurrenzprodukt wirtschaftlich nicht lohnt. Erreicht wird dies durch fehlende Interoperabilität zwischen den Produkten. Klassische Beispiele dafür sind Rasierklingen oder Objektive für Fotokameras, die nur mit den Produkten eines einzelnen Herstellers kompatibel sind.

Um Kund:innen für diese Abhängigkeiten zu gewinnen, werden sie zumeist mit attraktiven Startangeboten gelockt. Die Folgekosten werden bei Kaufentscheidungen selten mitkalkuliert. Langfristig profitieren daher die Hersteller von der Bindung mehr als die Kund:innen. Solche Lock-In-Bindungen gibt es im Informationszeitalter natürlich auch bei Hardware- und Software-Produkten.

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Mit freier Software und Kooperationen einen Vendor Lock-In verhindern!

Das sich monatelang hinziehende Drama um Teams hätte man den Schulen ersparen können, wenn man von vorneherein auf bereits bestehende und praxiserprobte freie Technik gesetzt hätte. Eine solche ist zum Beispiel das seit Jahren betriebene BelWü-Hochschulnetz. Im eigens für den Unterricht in Baden-Württemberg angepassten Moodle wurde in kurzer Zeit und von wenigen Freiwilligen ein Videokonferenzsystem für Schulen hinzugefügt, als es zu Schulschließungen kam, was die Fähigkeit der Anpassung freier Software verdeutlicht. Dass die Systeme anfänglich teilweise unter Last zusammenbrachen, ist nachvollziehbar angesichts der Unterfinanzierung und den Ausstattungsmängeln, mit denen teilweise bis jetzt gekämpft wird. Diese Anpassung braucht es aber, um für jede einzelne Schule individuelle Lösungen bereitstellen zu können. Die technische Umsetzung kann überregional vorbereitet werden und Schulen können sich dann die Teile installieren, die sie wirklich brauchen.

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Digitale Souveränität FORDERN und FÖRDERN!

Wenn wir uns nicht der Herausforderung stellen und nachhaltige Lösungen finden, verlieren wir perspektivisch jede Chance auf digitale Souveränität – nicht nur in der Bildung. Denn je länger Lock-In-Technologien im Einsatz sind, desto schwerer und teurer wird der Wechsel zu anderen Technologien: Lehrkräfte, die über Jahre hinweg ihre Unterrichtsmaterialien mit Lock-In-Software erstellt haben, fällt der Wechsel verständlicherweise schwer. Und je länger wir Lizenzkosten für proprietäre Software zahlen, desto weiter können deren Hersteller diese optimieren, während gerade dieses Geld für die Weiterentwicklung freier Software fehlt.

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Was können wir tun?

Der Verein OSOS Austria erarbeitet gerade mit Partnern aus Bildung + Wirtschaft eine freie Open Source Strategie für Schulen. Diese ermöglicht Digitale Souveränität und einen 100% DSGVO-konformen Umgang mit Daten von SchülerInnen und LehrerInnen. Mehr dazu in Kürze!


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