TikTok muss sich in den USA von ihrem chinesischen Mutterkonzern ByteDance lösen. Der US-Senat stimmte am späten Dienstag (Ortszeit) für ein Ultimatum, wonach die populäre Kurzvideo-App binnen neun Monaten ihre US-Vermögenswerte verkaufen muss oder aber verboten wird. Der ursprüngliche Grund des Verbots liegt darin, dass die Chinesische Regierung Zugriff auf die Daten von TikTok haben soll. [1]

Auch in Europa stellte man Bytedance in der Vergangenheit schon die Rute ins Fenster. Die EU-Kommission drohte bereits im Jänner 2023 ausdrücklich mit einem Tiktok-Verbot. Es solle geprüft werden, ob der Onlineriese genug gegen die Verbreitung illegaler Inhalte vorgeht und etwa beim Jugendschutz und Werbetransparenz gegen EU-Regeln verstößt.

Durch „TikTok Lite“ kam ByteDance erneut in den Fokus der Europäischen Union. TikTok hat die von der Europäischen Union (EU) geforderte Risikoeinschätzung für die neue App „TikTok Lite“ nach eigenen Aussagen am Dienstag eingereicht. Damit wendete die für ihre Tanzvideos bekannte und besonders bei Jugendlichen beliebte Plattform eine Strafzahlung vorerst ab. Grund ist das neue Bonusprogramm, das es ermöglicht Punkte zu sammeln, um damit Belohnungen wie Amazon-Gutscheine zu kassieren. Das könnte Jugendliche noch mehr an die Plattform binden. TikTok Lite richtet sich übrigens erst an Nutzer:innen ab 18 Jahren.

Es ist aber klar, dass diese Altersbeschränkungen nicht kontrolliert werden. Das kennen wir auch von Instagramm, Facebook, WhatsApp, Snapchat,…
Die Gefahren und Probleme dieser Plattformen sind ebenfalls bekannt [2],

  • Falschinformationen
  • Suchtpotential
  • verkürzte Aufmerksamkeitsspanne
  • Cyberbullying/Challenges
  • Datenschutzprobleme/Überwachung
  • Zensur
  • Manipulationspotenzial
  • ….

aber nach wie vor wird wenig bis nichts dagegen getan.

Über TikTok sollte man vor allem wissen, dass die App aus der Chinesischen Version „Douyin“ hervorgegangen ist. Douyin ist nur für den Chinesischen Markt gedacht und hat ein paar zusätzliche Features. Anders als auf TikTok können Nutzer*innen per Gesichtserkennung mehr Videos der jeweiligen Influencer*innen finden. Douyin ist verglichen mit TikTok deutlich stärker auf E-Commerce ausgerichtet. So kann etwa aus einem Video mit drei Klicks ein Produkt bestellt werden. Dazu kommen erweiterte Livestream-Funktionen und Funktionen wie Voice-Kommentare. [3]

Darüber hinaus ist das Chinesische Regime an ByteDance und somit an TikTok beteiligt. [4]

Weitere interessante Einblicke in TikTok bietet:

[1] https://www.heise.de/news/Vorwurf-Chinas-Regierung-kontrolliert-TikTok-und-kann-auf-US-Daten-zugreifen-9044711.html
https://www.heise.de/news/Europaeer-und-US-Buerger-TikTok-speichert-bestimmte-Nutzerdaten-doch-in-China-9197233.html

[2] https://www.derstandard.at/story/2000141896999/sechs-gruende-warum-ihr-kind-nicht-oder-nur-eingeschraenkt-tiktok
https://www.theguardian.com/technology/2019/sep/25/revealed-how-tiktok-censors-videos-that-do-not-please-beijing
https://fm4.orf.at/stories/3022945/
https://usa.kaspersky.com/resource-center/preemptive-safety/is-tiktok-safe

[3] https://www.campaignasia.com/article/in-video-search-a-new-opportunity-for-influencer-marketing-on-douyin/455301

[4] https://netzpolitik.org/2021/tiktok-chinesische-regierung-beteiligt-sich-an-bytedance/
https://www.nzz.ch/technologie/china-hat-bei-tiktok-eigner-bytedance-den-fuss-in-der-tuer-ld.1640960


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