Die SPÖ hat im April eine interessante parlamentarische Anfrage an den Bildungsminister zum Portal Digitale Schule (PoDS) gestellt. Mittlerweile sind die Antworten da.

Eine Übersicht über die Kosten ist ebenfalls enthalten. Das Projekt hat bereits mehr als 12 Mio. € gekostet. Natürlich sind auch die bekannten Unternehmen involviert. Accenture GmbH – jenes Unternehmen, das auch Kaufhaus Österreich oder die Stop-Corona App umgesetzt hat -, sowie

ACP, bit media, IT in der Bildung,…

Bei den abgerufenen Leistungen der Firma Accenture wurde ein vorhandener BBG-
Rahmenvertrag genutzt. Accenture war bei diesem Rahmenvertrag erstgereiht und konnte
die geforderte Leistung in der gewünschten Zeit zusagen.

Accenture konnte ohne Ausschreibung beauftragt werden. Allzuviel Interpretationsspielraum lässt die folgende Aussage aus der Beantworung für die restlichen Unternehmen nicht zu – von Ausschreibung ist da keine Rede.

Die Beauftragungen erfolgten unter Einhaltung der vergaberechtlichen Vorgaben per BBG-
Rahmenvertragsabruf bzw. über ein Verhandlungsverfahren, das von der
Bundesbeschaffung GmbH (BBG) abgewickelt wurde.

Ich erinnere an diesen Beitrag https://epicenter.works/content/herr-fassmann-wo-bleibt-das-geld-fuer-e-learning, eduvidual wird mit unter 160.000€ im Jahr abgespeist.

Wenn man die Zahlen liest, bekommt man den Eindruck, dass genügend Geld vorhanden ist, aber nachdem es scheinbar keine Ausschreibung gegeben hat, kann man es nach eigenen Vorstellungen verteilen.

Es fehlt hier ein klares Bekenntnis zu PUBLIC MONEY PUBLIC CODE. Wäre das nämlich der Fall, könnte man die Frage zum Datenschutz auch zu 100% beantworten. Im PDF ist diese zwar juristisch beantwortet, aber technisch unklar bleibt, wie z.B. personenbezogene Daten nicht in der Azure-Cloud verarbeitet werden, da sie ja von dort an den Browser des jeweiligen Nutzers geschickt werden.

Auch über die Verwendung wurde eine Aussage gemacht.

Durchschnittlich verwenden 25 – 30% aller Schulen das Portal Digitale Schule (PoDS)
mindestens einmal pro Woche.

Rund 20.000 Schülerinnen und Schüler haben das Portal bereits genutzt.

Irgendwann werden die Schulen verpflichtet werden das PoDS zu nutzen, dann werden auch die Zahlen besser.

Der kritische Blick auf das PoDS bleibt: https://linux-bildung.at/2021/04/ein-kritischer-blick-auf-das-portal-digitale-schule-pods/

Die Fragen und die dazugehörigen Antworten können hier heruntergeladen werden:

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/AB/AB_10549/imfname_1455696.pdf

Kategorien: AllgemeinDatenschutz

1 Kommentar

Herbert · 22.08.2022 um 14:49

Wenn es über die BBG gelaufen ist, gab es eine Ausschreibung. Woher hat die BBG sonst die zugehörigen Rahmenverträge.
Zu behaupten es gab meine Ausschreibung ist faktisch falsch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert